„… und ruht ein wenig aus.“
Zum Tode von Konrad Gölzhäuser
Ehemaliger Rektor der Propst-Seyberer-Mittelschule Grafenau verstarb plötzlich im Alter von 73 Jahren
In Windeseile verbreitete sich diese schlimme, kaum fassbare Nachricht am Dienstag, den 21.07.2015 in Thurmansbang. Er erlag im Alter von 73 Jahren in den frühen Morgenstunden nach kurzer Krankheit im Krankenhaus Straubing einem plötzlich aufgetretenen Krebsleiden. Er hinterläßt Ehefrau Gerlinde und zwei erwachsene Töchter.
Es scheint im Nachhinein wie eine Vorahnung: Auf der Titelseite des letzten, von ihm gestalteten Pfarrbriefes für den Juli wählte Konrad Gölzhäuser das Bild einer Bank im Schatten eines Baumes, das er mit „…und ruht ein wenig aus.“ betitelte. Wenige Tage später unterzog er sich einer ärztlichen Untersuchung, die ihm die Gewißheit über seine schwere Erkrankung brachte.
Konrad Gölzhäuser, der in Oberschneiding bei Straubing das Licht der Welt erblickte, kam als junger Lehrer 1967 in den Landkreis, wo er in Eberhartsreut seine erste Stelle als Lehramtsanwärter antrat. Später wurde er Seminarleiter und Konrektor an der Volksschule Thurmansbang, schließlich Rektor der Propst-Seyberer-Mittelschule in Grafenau. Nach seiner aktiven Schuldienstzeit im Jahre 2006, aber auch schon davor, war er im öffentlichen Leben, in Gemeinde, Kirche und Vereinen stark engagiert. So waren die Reaktionen seiner „Wegbegleiter“ über seinen überraschenden Tod stark emotional angehaucht.
„Wir sind geschockt“, brachte es Bürgermeister Martin Behringer auf den Punkt. „Mit Konrad Gölzhäuser verliert nicht nur die Gemeinde Thurmansbang einen engagierten Mitbürger. Er war immer bereit mitzuhelfen. In der Bevölkerung war er allseits geschätzt und beliebt. Unsere tief empfundene Anteilnahme gehört natürlich seiner Gattin Gerlinde und seinen beiden Töchtern mit ihren Familien“. Konrad Gölzhäuser war von 1990 bis 1996 Mitglied des Gemeinderates Thurmansbang.
„Wie ein Lauffeuer“, so Rektorin Sybille Podolsky-Stadler, habe sich die Kunde vom allzufrühen Tod ihres Vorgängers an der Propst-Seyberer-Mittelschule verbreitet. „Er war stets ein gern gesehener Gast bei allen Schulfeiern und pflegte den Kontakt zu seiner ehemaligen Wirkungsstätte – und er hatte noch soviele Pläne“. Seit 1992 war er bis zu seinem Ruhestand „ein umsichtiger Rektor und engagierter Pädagoge“, so die Rektorin.
Auch an der Grund- und Mittelschule Thurmansbang ließ die Nachricht über den Tod von Konrad Gölzhäusers das Kollegium „verstummen“, so Rektorin Renate Wilhelm. „Niemand konnte es fassen, dass Konrad Gölzhäuser verstorben war“. Er hielt nach wie vor Kontakt zu seiner ‘alten’ Schule, auch über seine Frau Gerlinde, die bis zur Pensionierung Mitglied des Kollegiums war. “Konrad hat mich mit einer Engelsgeduld in das Schulverwaltungsprogramm, sein Spezialgebiet, eingeführt und mir somit den Start in die Schulleitung erleichtert. Dafür bin ich ihm sehr dankbar”, so Wilhelm. Über diese Zusammenarbeit sei ein freundschaftliches Verhältnis entstanden.
Pfarrer Manfred Wurm würdigt den Verstorbenen als „Kirchenpfleger mit Leib und Seele“. Er habe sein Amt, in das er 2006 berufen worden sei, „mit sehr großem Engagement“ ausgeübt. „Sein gewissenhaftes Tun war für uns alle von unschätzbarem Wert“, so der Pfarrherr in seinem Nachruf. Dafür schulde ihm die Pfarrgemeinde Thurmansbang tiefen Dank, die sein Andenken stets in Ehren halten werde.
Konrad Gölzhäuser war in verschiedenen Vereinen ein geachtetes, aber auch engagiertes Mitglied. So war er von 1974 bis 1980 Vorstand des Sportvereins Thurmansbang und ist seit vielen Jahren Schriftführer beim Soldaten- und Kriegerverein Thurmansbang, der ihm als ehemaliger Bundeswehrsoldat und Leutnant der Reserve sehr am Herzen lag. „Der Musikverein Thurmansbang konnte sich auf ihn in vielerlei Hinsicht verlassen“, so Konrad Pfoser, der langjährige MV-Vorstand. Sein Tod habe ihn „schmerzlich getroffen“, sei er ihm doch in der langjährigen Zusammenarbeit, auch in der Kirchenverwaltung, zum Freund geworden. Ob als Fastenprediger oder bei der Erstellung der Festschrift zum 50-jährige Musikvereinsjubiläum habe der Verstorbene Spuren hinterlassen. „Seine hervorragende und gewissenhafte Arbeit als Kirchenpfleger begegnete ich als Mitglied der Kirchenverwaltung mit großer Wertschätzung“, so Pfoser abschließend.